2.4.2  Konzepte

Um die zuvor genannten Use Cases realisieren zu können, wurden im Bereich Technische Dokumentation Konzepte entwickelt, die sich stets - unter Einbezug der aktuellen technischen Möglichkeiten - weiterentwickeln. Einige dieser Konzepte sind im Kapitel Anwendungsgebiete schon kurz genannt. Im Bezug auf die Use Cases oben sind die folgenden interessant:

Modularisierung und Wiederverwendung

Durch eine feingranulare Modularisierung Konzepte Wiederverwendung des Content existiert jede Informationseinheit im System nur einmal, und kann in verschiedenen Publikationen referenziert werden. Die Auflösung dieser Referenzen geschieht zum Zeitpunkt der Auslieferung des Ausgabeformats, d.h. bei der Bestückung des Webservers mit einer Online-Dokumentation oder beim Erzeugen von XSL-FO als Vorformat für eine Print-Publikation mittels PDF.

Single Sourcing

Aus einer Quelle werden mehrere Ausgabeformate erzeugt Konzepte Single Source Publishing . Dadurch wird Redundanz vermieden und alle Publikationen können so stets aktuell gehalten werden. Wenn sich die Quelle ändert, wird automatisch auch das Ziel aktualisiert. Gängige Ausgabeformate sind PDF, Online-Hilfe, Online-Portale, eBook Formate, usw. Auch veraltete Legacy Formate, wie Windows Hilfe CHM, können bei Bedarf über eine neu hinzugefügte Ausgabestrecke realisiert werden ohne den Kern des Systems zu belasten.

Variantensteuerung

Über konditionale Bedingungen "Gültigkeiten" auf Kapitel- und Elementebene kann die Ausgabe für verschiedene Produktvarianten feingranular gesteuert werden. Dabei werden z.B. die Varianten in einer (Entscheidungs-) baumstruktur unabhängig von der Publikation verwaltet. Erst beim Publizieren wird entschieden, welche Grafiken und Satzbausteine herangezogen werden.

Übersetzungsmanagement

Die Übersetzung Übersetzungsmanagement einer Quellsprache in eine Zielsprache wird gemeinsam mit der Quellinformationseinheit verwaltet. So kann auch auf Seiten der Redakteure eine Versionshistorie bzgl. der Übersetzungen gepflegt werden. Die Abhängigkeit zum Übersetzungsdienstleister wird dadurch minimiert. Einmal getätigte Übersetzungen können wiederverwendet werden und belasten das Budget nicht.

Automatischer Satz mit XML Technologie

XML ist gängiges Datenformat in der Industrie. XML Daten gelangen aus unterschiedlichen Quellen und über verschiedene Wege, wie Datenbanken, Webservices, mittels BPM Prozesse, Ablageverzeichnisse, manueller Bedatung, usw. in eine Publikationsinstanz. Automatischer Satz

Diese wird als Single Source Quelle in die Ausgabeformate transformiert. Natürlich verlangen diese automatischen Eingabeprozesse auch eine automatische Ausgabe. Für Online-Formate ist das weniger tragisch, aber für Print-Formate zählt ein guter Umbruch auf Paragraph-, Spalten-, Tabellenzeilen- und Seitenebene. Auch Grafiken und Tabellen müssen gut umbrechen, bspw. soll der Untertitel immer an der Grafik gehalten werden und Tabellenzeilen sollten, auch wie Paragraphen, keine Hurenkinder und Schusterjungen erzeugen. Schusterjungen und Hurenkinder

Moderne End-User Applikationen

Schlussendlich liefert Word keine Datenbasis für moderne Applikationen, wie interaktive Portale oder Smartphone- bzw. Tabletapplikationen. Gegenstand aktueller Forschung sind VR und AR, bspw. sollte es genügen eine bestimmte Maschine im Fokus seines Smartphones zu halten, um relevante Technische Dokumentation zu übertragen. Auch werden neue Metadatenkonzepte erforscht, wie die Modellierung der Beziehungen zwischen einzelnen Informationseinheiten über RDF Tripel.

Bsp.: Bauteil A hat Funktion X  in Maschine Q aber Bauteil A hat Funktion Y  in Maschine W. 
Zeige mir alle Funktionen von Bauteil A.
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Spezielle Content Delivery Portale Content Delivery Portal spannen dazu einen Beziehungsgraphen auf und ermöglichen das schnelle Bereitstellen der gesuchten Information. Federführend ist hier der iiRDS Standard.